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Viele Leute fragen mich, wie groß denn ein Terrarium sein sollte.
Ganz einfach - je größer desto besser!
Ich habe damals mit einem Becken der Größe 100 x 50 x 50 angefangen,
wechselte aber schnell auf ein Becken von 150 x 60 x 60 Größe da das erste viel zu klein war.
Die Tiere fühlen sich einfach wohler und das macht sich im Verhalten deutlich bemerkbar.
WICHTIG!!! Laut einem Gutachten des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten über die "Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien" wird die Terrariengröße anhand der Körper-Rumpf-Länge berechnet - Länge x 5, Tiefe x 4 und Höhe x 3.
Eine ausgewachsene Pogona vitticeps erreicht eine KR Länge von 25 cm, das entspricht dann einer Terragröße von 125 x 100 x 75 cm oder der Einfachkeit halber 150 x 80 x 80 für 1-2 Bartagamen.
Pro weiterem Tier kommen dann 15% Grundfläche hinzu.
Für Helligkeit im Becken sorgen T5-Röhren und HQI-Strahler.
T5-Röhren haben im Vergleich zu T8-Röhren einen geringeren Durchmesser von 16 mm. V.a. mit Reflektoren erreicht man eine wesentlich bessere Lichtausbeute. Die Röhren sind mit 3 Ziffern gekennzeichnet. Die erste steht für die Ra-Zahl (Ra=100 entspricht dem Sonnenlicht),
die zweite und dritte für die Farbtemperatur. Eine T5 mit der Kennzahl 960 erreicht also über 90% der Qualität des Tageslichts und hat eine Farbtemperatur von 6000 Kelvin (zwischen 5500 und 6500 sind optimal für Bartagamenterrarien). Andere gute Röhren haben die Kennzahl 860 oder 856. Am Besten kauft man sich z.B. bei www.seaqualux.de einen Doppelbalken, dort ist das nötige EVG schon integriert. Für ein 150x80x80 Terrarium bieten sich 2x54 Watt an, die sind 120 cm lang.
HQI sind Halogen-Metalldampf-Lampen, die ebenfalls sehr viel Licht abgeben (wie auch bei den T5 in erster Linie Licht und wenig Wärme). Auch HQI-Strahler werden mit einem Vorschaltgerät betrieben, das oftmals schon integriert ist. Optimale Brenner (70 oder 150 Watt) haben bei Osram, Sylavnia und Radium die Farbe NDL und D, bei Philips 942. WDL bzw. 830 sind ungeeignet, da sie nur 3000 Kelvin haben, das Licht also stark ins Gelbliche geht und somit stark vom Tageslicht abweicht. Für ein 150x80x80 Becken empfehlen sich 2x 70 Watt HQI. Da HQI eher punktuell (aber dadurch eben viel!) Licht abgeben, während T5-Röhren das Terrarium ausleuchten können,
ist eine Kombination aus beiden als "perfekt" anzusehen.
WICHTIG!!! Bartagamen brauchen neben Helligkeit unbedingt UV-Bestrahlung.
UVA/UVB wird von Bartagamen benötigt, um Vitamin D3 zu produzieren. Dieses wiederum sorgt dafür, dass aufgenommenes Kalzium in die Knochen eingelagert werden kann. Fehlt eines der beiden Elemente (UV und somit Vit D3 oder Kalzium) kommt es zu Rachitis, also Knochenerweichung.
Die Knochen werden weich und deformieren sich, was in der Regel irreversibel ist!
Oftmals versuchen sog. Zoo*fach*händler ihren Käufern spezielle UV-Röhren (ReptiGlo z.B.) oder
UV-kompaktlampen anzudrehen. Diese sind für Bartagamen nicht geeignet, da sie 1. geradezu unverschämt teuer sind, 2. meist zu wenig UV abgeben und das 3. auch nur bis etwa 30-40 cm Reichweite. Bei einer empfohlenen Terrarienhöhe von mindestens 80 cm kann man sich vorstellen,
wie viel UV noch bei den Tieren ankommt… Zudem müssen diese Röhren alle 6 Monate ausgetauscht werden, da dann gar kein UV mehr abgegeben wird.
Die Prozentzahlen sind im Übrigen wenig aussagekräftig. Die UV-Leistung wird in mW/cm2 gemessen und darüber findet sich auf den Verpackungen keine Angaben.
Uneingeschränkt empfehlenswert ist die Osram Ultra Vitalux. Diese ist ein 300 Watt starker Floodstrahler, der alle 1-2 Tage für 20-30 Minuten eingesetzt wird. In dieser kurzen Zeit wird genügend UV abgegeben! Hierbei muss ein Mindestabstand von 80-100 cm eingehalten werden, weshalb eine Festinstallation im Terrarium erst ab einer Höhe von etwa einem Meter realisierbar ist. Es besteht aber immer die Möglichkeit von außerhalb durch die geöffnete Scheibe (wichtig, da Glas UV absorbiert!) zu bestrahlen. Die Vitalux ist eine der wenigen Lampen, die eine ausreichende UV-Versorgung garantiert. Da sie maximal 30 Minuten pro Tag brennt, ist sie zudem die wirtschaftlichste Alternative und hält etwa 5 Jahre.
Last but not least gibt es Mischlicht-UV-Strahler wie die Powersun oder die Avtive UV Heat. Messergebnisse sprechen jedoch gegen diese Lampen. Einzig der T-Rex UV-Heat Flood 160 Watt erreicht akzeptable Messwerte. Allerdings muss berücksichtigt werden, dass diese Spots zum einen auch viel Wärme erzeugen und zum anderen im Unterhalt sehr teuer sind (365 x 10h x 160 Watt = knapp 600 kW/h pro Jahr).
Unter den Spots sollte eine Temperatur von 45-55°C herrschen, da Bartagamen erst bei diesen Temperaturen ihren Energiehaushalt voll hochfahren können.
Sehr wichtig ist eine ausreichende Belüftung (damit muss man sich aber nur bei selbstgebauten Terrarien oder Aquarienumbauten beschäftigen. Bei gekauften Terrarien ist schon dafür gesorgt (durch Drahtgaze etc.)).
Als Bodengrund bewährt hat sich ein Spielsand-Lehmpulver-Gemisch.
(Baumarkt, etwa 2 € pro 25 kg)
Sand und Lehmpulver werden mit Wasser (nicht fluten!) vermengt. Das trockene Ergebnis ist steinhart und dadurch grabfähig. Da Bartagamen sehr gerne graben ist dies natürlich wünschenswert.
Beim Verlegen der Heizung ist darauf zu achten, dass man Klimazonen einrichtet,
damit die Tiere sich nach dem Sonnen auch mal im Schatten erholen können.
Eine Bodenheizung muss nicht immer ins Terrarium eingebaut werden,
man kann durch geschickten Einsatz von Spot-Strahlern oder HQL-Lampen
auch die gewünschten Temperaturen erzielen. Zur Not gibt es auch noch die
so genannten ROCK-HEATER (künstliche Felsen, in denen eine Heizung eingebaut ist). Als Inneneinrichtung kann man Äste, Felsen, Schieferplatten Kakteenarten oder Kunstpflanzen benutzen, daraus lässt sich schon so einiges anstellen und eine schöne neue Heimat für unsere Bartis bauen. Für die Rückwand empfehle ich keinen Kork, da sich dahinter nur Futtertiere sammeln werden und der Kork ständig abbröselt. Besser ist eine Rindenwand oder etwas Selbstgebautes.
Dazu aber gleich unten mehr!
Anfallender Kot sollte immer sofort entfernt werden,
spätestens am nächsten Tag wird man daran "erinnert".
Von Dezember bis Januar gönnt man den Tieren eine Winterruhe
(mehr dazu unter ÜBERWINTERUNG). Dazu wird zuerst die Beleuchtung und später auch die Heizung ausgeschaltet. Das Becken wird dann nur noch auf Zimmertemperatur gehalten.
Ab Februar steigert man die Temperatur wieder (Heizung, Beleuchtung stufenweise wieder einschalten) und die Tiere beginnen ihren Frühling.
Hier noch 2 Beispiele für Terrarien
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(aus "Bartagamen und Kragenechsen"
von A. Hauschild & H.Bosch) |
(aus "Bearded Dragons" von P. de Vosjoli & R. Mailloux) |
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Meiner Meinung nach, ist der Clou in einem schön eingerichteten Terrarium, eine schön gestaltete selbstgebaute Rückwand. Es muss ja nicht immer Kork oder Rinde sein, oder?
Damit auch Ihr demnächst Euren kleinen Rackern, ein schöneres Zuhause anbieten könnt, werde ich Euch hier mal meine Erfahrungen mit dem Bau von Terrarien-Rückwänden beschreiben.
Also los geht´s mit Avenzio für Bartis *g*.
Vorgeschichte:
Also, dann leg ich mal los: Als ich damals mein erstes Terrarium gekauft habe, wurde mir dazu eine Korkrückwand empfohlen, die ich auch, da ich ja noch ein "Terraristik Neuling" war, gekauft habe. Schon nach kurzer Zeit, stellten sich aber die Nachteile einer solchen Rückwand heraus.
Der Kork bröckelte nach und nach ab und verdreckte mir das Terrarium, die Futtertiere fraßen sich durch die Korkwand durch und hatten dahinter ein Hauptquartier errichtet (super Versteck).
Kurzum ich war echt sauer, mir so eine Rückwand gekauft zu haben.
Nun überlegte ich, was ich jetzt machen könnte und fand nach einiger Zeit in einem Zoogeschäft die Produkt-Palette der Firma NATURAL WORLD. Diese stellt Terrarienzubehör her (z.B. künstl. Kakteen, Wasserschalen, Spotstrahler, Thermosteine und eben auch Felsrückwand-Nachbildungen).
Diese Fels-Rückwände, sehen zwar echt klasse aus, kosten aber, da es sich um Importartikel handelt, recht viel Geld.
Um mal zum Punkt zu kommen, mich kostete der Spaß für mein damals 100 x 50 x 50 grosses Becken fast 100 Euro!!!
Der Vorteil - Diese Rückwand hält ewig und ich sie leistet mir auch heute noch in meinen kleinem Becken gute Dienste.
Die Probleme traten aber beim Kauf eines neuen Beckens (150 x 60 x 60) auf, denn ich wollte nicht schon wieder so viel Geld für eine Rückwand locker machen, was wohl auch jedem klar sein sollte :-)
Also stöberte ich im Internet und hörte mal bei anderen Terrarianern nach, um auf diese Weise Tipps und jede Menge Anregungen zu sammeln und siehe da, ich hatte meine erste Idee!
Der Erste Versuch:
Ich kaufte aus der Holzabteilung eines Baumarktes, eine Schrankrückwand und lies sie dort auch zuschneiden. Dazu eine Rolle Gartendraht (Maschendrahtzaun in The Morning *g*), Gips, Ockerfarbene Abdeckfarbe und Lack (nicht chemisch behandelt) - Gesamtwert ca. 20 Euro.
Ich formte aus dem Drahtgeflecht, welches ich auf der Schrankrückwand fixierte, eine schöne Landschaft, diese wurde anschließend mit Pappmache beklebt.
Als alles getrocknet war, habe ich das Gebilde mehrfach mit Gips überstrichen und beim letzten Anstrich den Gips mit der Abdeckfarbe vermischt.
Das gab der Wand einen Ockerfarbenen Sandsteineffekt.
Nun musste ich nur noch lackieren und es war wasserfest.
Kurzum - ich war mit dem ersten Ergebnis recht zufrieden, doch leider bröckelte die Wand auch nach einiger Zeit ab und so folgte...
Der Zweite Versuch:
Nun sollte es klappen, ich wollte eine Rückwand, die leicht sein, Krallen- und Wasserfest, gut aussehen und mit relativ wenig und kostengünstigem Material herzustellen war.
Ich kaufte mir 3 Styroporplatten (25mm Stück 1 Euro), Fliesenkleber (5 KG Sack / 3 Euro), Abdeckfarbe in Braun & Ocker (je ca. 4 Euro), Nitroverdünnung (ca. 3 Euro) und noch einen Pinsel
(ca. 1 Euro).
Nun ging es los: Zuerst schnitt ich mir, aus dem Styropor, eine Grundplatte zurecht. Auf diese, habe ich eine Landschaft, aus dem restlichen Styropor geklebt. (Hierbei kann man wunderbar Sonnenplätze in Form von Plattformen anbringen). Nachdem das Grundgerüst fertig war, wurden alle Ecken und Kanten die noch unnatürlich aussahen, mit Nitro nachbearbeitet und eine Struktur in das Styropor gebracht. (Mit der Verdünnung vorsichtig vorgehen, da diese sich, wenn man zuviel benutzt schnell durch das Styropor frisst - und das schneller als einem lieb ist).
Nachdem die Landschaft nun im Rohbau fertig war, habe ich den Fliesenkleber angerührt und mit einem Pinsel überall aufgetragen.
WICHTIG!!! für den ersten Anstrich sollte die Mischung etwas mehr Wasser enthalten, dies hat den Vorteil, dass man die Masse besser auftragen kann und sie so schneller trocknet!
Nun musste alles trocken (ca. 24 Stunden) bevor ich mit dem nächsten Anstrich beginnen konnte.
Ich habe alles ca. 3- bis 4-mal übergestrichen und zum Abschluss den Fliesenkleber mit Abdeckfarbe vermischt, somit auch Farbe ins Spiel gebracht.
Man kann natürlich auch, wenn man möchte, Sand, kleine Kiesel oder Steine in den Fliesenkleber drücken bevor er fest wird.
Ein Beispiel wie so etwas aussieht findet Ihr in der Galerie 2 (Anke Meiers Agamen!)
Das Ergebnis:
Jetzt hatte ich eine leichte, kratzfeste, wasserfeste und sehr echt aussehende Felslandschaft, die mit recht wenig Aufwand und Geld entstanden ist. Das ganze hat Spass gemacht und noch dazu sieht so eine selbstgemachte Rückwand besser aus, als JEDE gekaufte!
Nun noch ein paar Tipps zum Anstreichen: Alle unten liegenden Flächen dunkel streichen und alle Erhebungen gezielt durch hellere Farben hervorheben. Ein guter Trick dazu, kommt aus dem ZINN-MINIATUREN bemalen (altes Hobby von mir) und nennt sich DRY-BRUSHEN oder auch TROCKENBÜRSTEN!
Dazu trägt man auf dem trockenen Pinsel, eine hellere Farbe als die Grundfarbe des zu bearbeitenden Teiles auf und streift den Pinsel auf einem Lappen so lange ab, bis er scheinbar keine Farbe mehr hinterlässt.
Danach bürstet man mit diesem Pinsel über alle oben liegenden Stellen, Erhebungen. Der Effekt - die Restfarbe des Pinsels bleibt automatisch auf allen Erhebungen haften!!!
Richtig angewendet erreicht man durch diese Technik sehr realistisch wirkende Schattierungen!
hier seht Ihr mein neues Bartagamen - Terrarium !
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